Die Freude Im Eigenen Bett Schlafen Zu Können

Photo by Miguel Candeias

Die Freude Im Eigenen Bett Schlafen Zu Können

 

Am besten schläft es sich zu Hause, so sagt man. Wenn man nach diesem Sprichwort geht, schlafen NBA Spieler nicht wirklich gut, denn die NBA ist und bleibt ein wilder Zirkus.

82 Spiele in der regulären Saison, die Hälfte davon auswärts. Das kann teilweise bedeuten, sechseinhalb Stunden Flug und drei Stunden Zeitunterschied mitmachen zu müssen. Und vom Klimawechsel haben wir noch nicht mal angefangen zu erzählen.

Dass sich das Ganze in den Playoff noch zuspitzt, ist das eigentlich noch Beeindruckendere. Wenn man nach dem goldenen Pokal greifen will, heißt das mögliche sieben Spiele in einem 2-2-1-1-1 Format in ganzen vier Runden, was maximal 28 zusätzliche Spiele bedeuten, die das Saisontotal auf 110 steigen lassen. Bedenkt man, dass eine normale NBA Saison von Anfang November bis Mitte Juni geht, wären das sage und schreibe 0,48 Spiele pro Tag – eine unfassbare Belastung, physisch wie psychisch.

Dennoch will jeder Spieler, der in eine NBA Saison startet, auch eine Zahl an Spielen die sich nahe des Maximums bewegt sammeln. Einer der das diese Saison geschafft hat ist Daniel Theis.

Theis ist der erst dritte Deutsche der NBA Geschichte, der überhaupt erst in den NBA Finals steht, nach Detlef Schrempf 1979 und Dirk Nowitzki 2006 und 2011. Der Big Man der Celtics könnte nach Nowitzkis Titel in 2011, das erst zweite NBA Gold nach Deutschland holen.

Doch Theis ist nicht Teil irgendeiner Mannschaft, nein, Theis ist Teil der Boston Celtics – zusammen mit den Los Angeles Lakers der Rekordmeister der NBA mit 17 Titeln. Es is 14 Jahre her, dass die Celtics zum letzten Mal den Pokal in die Höhe stemmen durften, viel zu lange, für eine so erfolgsverwöhnte Sportstadt: “Die Fans werden unglaublich laut sein,” sagt Theis “Boston ist eine Sportstadt, die es gewohnt ist zu gewinnen.” Er nennt die Patriots, die Red Sox und die Bruins, die zusammen auf 21 Titel in ihren jeweiligen Sportarten kommen. Mit den 17 der Celtics, sind das 38 Major Sport League Titel – ein Rekord in den USA.

“Es ist Zeit, dass wir dran sind,” sagt Theis und meint damit Titel Nummer 18, respektive 39. Doch auf dem Weg dorthin gilt es die bislang schwerste Aufgabe der Saison zu überwinden, für die Celtics und für Daniel Theis, der in seinen limitierten Minuten des öfteren gegen Stephen Curry verteidigen muss, da die Golden State Warriors ein Meister darin sind Switches und die damit zusammenhängenden Mis-Matches zu provozieren.

So muss der 2,06 Meter große und 111 KG schwere Niedersachse, den quirligen 1,88m großen, dribblestarken Stephen Curry verteidigen, der zusätzlich auch noch der beste Werfer der NBA Geschichte ist. Dies Herausforderung zu nennen wäre eine grobe Untertreibung.

“Ich fühle mich da wohl…” lässt Theis die deutsche Delegation, die aus drei mickrigen Personen besteht, wissen.

Er strahlt Zuversicht und Selbstvertrauen aus. Vielleicht liegt es daran, dass die Serie für die nächsten beiden Spiele der Serie in Boston halt macht, mitsamt der Verlockung des eigenen Bettes.

“Ich bin froh, wenn ich in meinem eigenen Bett schlafen kann” lässt Daniel mich wissen. “Ich bin froh zu Hause zu sein, mit meiner Frau und meinen Kindern zusammen zu sein und einfach weitere Energie zu schöpfen.” Daniel weiß es einfach, am besten schläft es sich zu Hause.

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