Martin Luther King Jr. Und Die NBA – „Just Learn“ 

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Martin Luther King Jr. Und Die NBA – „Just Learn“ 

 

In der Überlegung wie man diesen Text beginnen sollte, hätte man sicherlich damit anfangen können, was für ein unfassbarer Vorreiter Martin Luther King Jr. zu seinen Lebzeiten gewesen ist. Man hätte über Mut, Courage und über das rassistische Amerika der 50er und 60er Jahre schreiben können. Oder darüber welchen immensen Einfluss der ehemalige Bürgerrechtler auf die schwarze Geschichte der Welt und im Besonderen auf die, der Vereinigten Staaten gehabt hat.

Aber wenn wir uns tief in die Augen schauen, dann sollte jeder von uns eben genau das wissen und diesen Teil der Geschichte schon des Öfteren gehört und verbreitet haben. Der National Basketball Association allerdings reicht es allerdings nicht aus, nur darauf zu vertrauen, dass wir von  Schulen, Medien und dem gesunden Menschenverstand mit den nötigen Informationen gefüttert wurden.

Martin Luther King Jr. gilt als die herausragendste Figur in einem gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit und blanken, ekelhaften und verstörenden Rassismus. Ein Rassismus, mit dem die USA seit jeher zu kämpfen haben. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger an die Gräueltaten von früher und ihre Helden zu erinnern, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Die NBA tut dies in der Form des NBA MLK-Days. Und dass das keine PR-Aktion ist, um in einer Cancel-Culture des 21. Jahrhundert zu überleben, zeigt die jahrelange Tradition dieses Tages. Seit nun mehr 37 Jahren, stehen die Spieler, die Funktionäre, die Trainer und die Fans in den Hallen der NBA, Seite an Seite, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Mit einer Ausnahme: Da der MLK-Day ein nationaler Feiertag ist, der an jedem dritten Montag im Januar, stattfindet und die Saison 1998-99 erst am 06. Feburar begann, bildet die Saison die einzige Ausnahme in einer sonst lückenlosen Tradition.

Lückenlos ist auch die Teilnahme einer Franchise, die an jedem der 36 MLK-Days für ein Spiel gescheduled wurden. Die Rede ist hier nicht von den Memphis Grizzlies oder den Atlanta Hawks, von denen man das angenommen hätte, da Memphis die Geburts- und Atlanta die Heimatstadt des Helden ist, dem dieser Feiertag gewidmet ist. Es sind die New York Knicks. Und auch dieses Jahr dürfen die Knicks diese wunderschöne Tradition, bei der es um viel mehr geht als nur um Basketball, fortführen.

Die Franchise aus New York empfängt am heutigen Montag, zum 34. Mal als austragendes Team, die Toronto Raptors. Aber damit nicht genug, die NBA zelebriert diesen Tag, wie sonst nur die Christmas Games und fährt das ganz große basketballerische Buffet auf. Wir dürfen uns heute auf in Summe 12 Highlight-Partien und jede Menge Spektakel freuen.

Ein Großteil dieser Spiele, startet sogar zur deutschen Prime Time. Wo viele Spiele gleichzeitig starten, dürfen natürlich Statistiker nicht fehlen, die die Rekorde des besonderen Feiertages messen. In jüngerer Vergangenheit, um genau zu sein, vor zwei Jahren im Jahr 2020, legte Damian Lillard mit 61 Punkten und 11 verwandelten Dreiern (was ebenfalls Rekord ist) gegen die Golden State Warriors den Rekord für die meisten Punkte am MLK-Day auf.

Aber die Warriors sind es, die 1989 mit 146 Punkten, den höchsten Sieg in der Geschichte des Gedenktages erzielen konnten. Die meisten Rebounds wurden von Dwight Howard (26) und die meisten Assists von Mark Jackson (22) erzielt. Aber auch die Defensivleistungen werden natürlich aufgeführt. So führen Kyrie Irving mit 8 Steals und kein geringerer als Shaquille O’Neal mit 8 Blocks die Defensiv-Statistiken an. Das beste Team allerdings, das Team mit den meisten Siegen, sind New York Knicks aus dem Big Apple. 

Aber bei all dem Sportlichen sollte trotzdem jedem klar sein, dass das Kulturelle am Martin Luther King Jr. Day im Vordergrund steht. Auch dafür sorgt die NBA mit zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen um die Spiele herum. Es wurden Warm-Up-Shirts, Werbespots und vieles mehr produziert. Und in der jüngeren Vergangenheit spielten die Atlanta Hawks selbstverständlich auch in ihren City-Edition-Jerseys, in denen die Initialen des Friedensnobelpreisträgers die Brust der Spieler plakatieren.

Was sich die NBA für den heutigen Tag ausgedacht hat, bleibt ein Geheimnis das heute Abend gelüftet werden wird. Definitiv kein Geheimnis ist, dass die NBA die wahrscheinlich progressivste Liga der Welt ist, was nicht zuletzt dank einer Vielzahl an Athleten geschuldet ist, für die Rassismus auch heutzutage noch trauriger Alltag ist.

Unter dem Titel „We must Learn“ hat die NBA 2020 einen Film rausgebracht und am MLK-Day in den Hallen abgespielt, um das Vermächtnis des 1968, bei einem Attentat erschossenen Revolutionärs, fortzuführen.

Ich nutze diesen Leitspruch und appelliere an jeden von euch: Ruft „I have a Dream“, „No Justice, no Peace“, “What do we want? Justice! When do we want it? Now!”, „Black Lives Matter“, I can’t breathe“, “Stop killing us” , “Sagt ihre Namen” – Aber das Wichtigste bei all dem: Just learn! 

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