Patrick Beverley – Irgendwann Ist Man Aus Dem Alter Raus! Oder? 

Photo by Barry Gossage/NBAE via Getty Images

Patrick Beverley – Irgendwann Ist Man Aus Dem Alter Raus! Oder? 

 

Genau diese Aussage möchte man „Pat Bev“ in jedem Spiel, in dem er polarisiert, an den Kopf werfen. Patrick, irgendwann ist man aus dem Alter raus! Wobei, kann ein Spieler, der von seinem Enthusiasmus, seinem Ehrgeiz und der völligen Hingabe zum Spiel, lebt überhaupt jemals zu alt für „Trash Talk“ und „Dog-Mentality“ werden?! 

Wenn wir Pat fragen, dann kriegen wir sicher ein ganz freundliches „No, Motherf*cker!“ zurück gefeuert. 

Patrick Beverley ist vom Spielertyp ein Spieler, den man entweder gut leiden kann, solange er für das Team spielt, für das man sich regelmäßig die deutschen Nächte um die Ohren schlägt oder man mag ihn halt einfach nicht! (Gelinde ausgedrückt) Es gibt aber nichts dazwischen. 

Wie oft haben wir schon Szenen von Patrick Beverley gesehen, bei denen der allgemeine Tenor lautete: „Genauso einen brauchst du. Spielt er für dich liebst du ihn, spielt er gegen dich, hasst du ihn“. Und genauso gehen auch die Meinungen über Pat auseinander. Erinnern wir uns einmal an die Szenen, als die Timberwolves vergangenes Jahr das Play-Inn-Spiel gegen die Los Angeles Clippers gewinnen konnten und so in die 2021/2022er-Playoffs eingezogen sind. Patrick hat sich in die Partie „reingebissen“ und als der Buzzer das Ergebnis von 109 zu 104 für die Wolves zementiert hatte, gab es für den 34-Jährigen kein Halten mehr. Er feierte den Einzug in die Playoffs, als hätten die Timberwolves die Championship gewonnen. Das Trikot wurde in den Menge geschmissen, „Tears of Joy“ sind geflossen, er lief über das ganze Feld und sprang auf das Kommentatorenpult. All das ganz zur Freude der eigenen Fans. Zur Missgunst der meisten anderen NBA-Fans allerdings ebenfalls. 

Während die einen positiv beeindruckt waren, von dieser Art von Hingabe und Emotionen, bewarfen andere Pat Bev mit metaphorischem Dreck, weil diese es für eine völlig übertrieben Reaktion hielten.
Das ist eines von vielen Beispielen dafür, wie sehr Patrick Beverley spaltet. Wir würden aber nicht so viel über ihn sprechen, wenn er polarisiert, weil er positive Emotionen zeigt, sondern weil ein Großteil seines „Games“ im Provozieren der Gegenspieler liegt. Patrick Beverley gilt als einer der größten Trash Talker der NBA-Neuzeit. Wenn man sich im Umkehrschluss aber mal anschaut, wer die größten Trash Talker aller Zeiten gewesen sind, dann stößt man in einigen der ersten Gedanken auf Namen wie Larry Bird, Michael Jordan, Garry Payton, Kevin Garnett, Charles Barkley, und Kobe Bryant. Um einen aktuelleren Namen zu nennen auch gerne Draymond Green. Aber einen gewaltigen Unterschied gibt es zwischen all den genannten Spielern und Patrick Beverley: Die Leistung! Patrick Beverley auch nur in einem Satz mit diesen Legenden zu nennen, ist beim Schreiben eine kleine Hürde gewesen. 

Pat gestikuliert leider zu oft auf dem Platz so, als wäre er der beste Spieler seines auf dem Hartholz. Dass er dabei aber in der aktuellen Lakers Saison seine Top 3 schlechtesten Karrierewerte in allen Counting Stats auflegt, scheint er dabei völlig zu vernachlässigen. Auch dass die einst glorreichen Lakers aktuell nur ein Schatten ihrer selbst sind, wird von Patrick völlig ignoriert. Und wenn Franchise aus Los Angeles zweistellig zurückliegt und Patrick Beverley mal zwei seiner seltenen 5,9 Punkte auflegt, zögert er nicht seinen Gegenspielern die „you are too small to guard me Geste“ ins Gesicht zu drücken. 

So auch vergangene Nacht, als die Lakers beim jüngsten Vorkommnis mit 25 (!) Punkten gegen die Portland Trailblazers zurück lagen. Auch hier Patrick den Punktestand völlig außer acht gelassen und einem eher schlecht spielendem Damian Lillard seine eigene „Dame Time Geste“ reingedrückt. Klar, die Lakers gewannen die Partie am Ende mit 121 zu 112. Das konnte zu dem Zeitpunkt allerdings niemand wissen. Damian Lillard war in dem Moment sicher nicht der einzige, der sich bei diesem Verhalten gedacht hat: „I’ll beat you ass!“. 

Was man, Patrick Beverley allerdings zugutehalten muss, ist, dass er mit diesen Provokationen doch irgendwie jedes Mal einen Nerv bei seinen Gegenspielern trifft und diese sich immer wieder zu technischen Fouls hinreißen lassen. Aber selbst das darf natürlich nicht alles sein, was man als NBA-Veteran im Repertoire hat. Vielleicht ist Patrick Beverley auch einfach zu alt für diesen Kindergarten. Genau aus diesem Grund muss dem alternden Veteran klar sein, dass er bei all seiner emotionalen Hingabe, doch seine unterirdischen Leistungen verbessern muss, wenn er noch ein paar Jahre hochklassigen NBA-Basketball spielen möchte, denn keine Franchise brauch einen Dog, der nur bellt, aber nicht beißt. Patrick Beverley ist „all bark no bite“. 

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